
Amanar "Kampfmagie"
INHALTSVERZEICHNIS
Kapitel 1. Einführung in die Kampfmagie
1.1. Ursprünge und Entwicklung magischer Traditionen
1.2. Der Begriff der „Kampfmagie“ im Kontext der okkulten Wissenschaften
1.3. Der Unterschied zwischen Kampf- und Friedenspraktiken: Ein historischer und kultureller Überblick
1.3.1. Antike Kulte und Priesterkasten
1.3.2. Der Einfluss des Mittelalters auf die Entstehung der Kampfmagie
1.4. Ethische Aspekte des Einsatzes von Kampfmagie
1.4.1. Die Verantwortung des Magiers gegenüber der Gemeinschaft
1.4.2. Verbotene Praktiken und ihre Folgen
Kapitel 2. Der magische Raum und die Werkzeuge des Zauberers
2.1. Das Erschaffen und Weihen des heiligen Kreises
2.1.1. Mythologische Wurzeln des Kreises in verschiedenen Traditionen
2.1.2. Materialien und Methoden zum Ziehen eines rituellen Kreises
2.2. Schwert, Stab, Kelch, Pentakel und andere Attribute
2.2.1. Konstruktionsdetails und Herstellungsmethoden
2.2.2. Die mystische Bedeutung jedes einzelnen Gegenstands
2.3. Ritualgewänder und ihr Einfluss auf die Wirksamkeit von Zaubern
2.3.1. Farbgestaltung und Symbolik
2.3.2. Rituelle Segnung von Kleidern und Waffen
Kapitel 3. Grundlagen der europäischen Hexenkunst im kämpferischen Aspekt
3.1. Hexische Überlieferungen und traditionelle Praktiken
3.1.1. Von der „Kräuterkunde“ zum Brauen von Kampftränken
3.1.2. Rituelle Tänze und ihre energetische Bedeutung
3.2. Europäische Dämonologie und das Beschwören von Entitäten zum Schutz
3.2.1. Klassifizierung von Dämonen und Schutzgeistern
3.2.2. Vertragsformeln und Voraussetzungen für magische Pakte
3.3. Egregor-Bündnisse aufbauen
3.3.1. Unterschiede zwischen persönlichen Geistern und Egregoren
3.3.2. Arbeit mit kollektiver Energie für Verteidigung und Angriff
Kapitel 4. Kabbala: Ein praktischer Zugang zur Kampfmagie
4.1. Der Sefirot-Baum und seine Anwendung in Kampfhandlungen
4.1.1. Die Sefirot Geburah und Tiphereth: Eigenschaften und Einfluss auf Konflikte
4.1.2. Die Praxis der „Verbindung“ mit höheren Aspekten zur Steigerung der Schlagkraft
4.2. Kombinationen heiliger Namen in Zaubersprüchen
4.2.1. Methoden zur Konstruktion von „Sigillen“ aus heiligen Buchstaben
4.2.2. Verwendung des Tetragrammatons in Schutzritualen
4.3. Astrologische Entsprechungen in der kabbalistischen Kampfmagie
4.3.1. Planetenstunden und Wochentage zur Verstärkung von Zaubern
4.3.2. Einsatz von Talismanen mithilfe kabbalistischer Muster
Kapitel 5. Skandinavische Kampfmagie: Runen und Galdrastafir
5.1. Allgemeine Übersicht über die Runen des Älteren Futhark
5.1.1. Klassifikation der Runen nach Ætts
5.1.2. Grundprinzipien des Runenschreibens und der Aussprache
5.2. Runenmagie für Verteidigung und Angriff
5.2.1. Runenkombinationen für schützende Siegel
5.2.2. Runische Formeln zur Neutralisierung eines Feindes
5.3. Galdrastafir und ihre Anwendung im Kampf
5.3.1. Individuelle Stäbe für spezifische Ziele erstellen
5.3.2. Ritualaktivierung und Regeln für die Aufbewahrung
Kapitel 6. Voodoo und seine Kraft-Rituale
6.1. Grundlegendes zu den Loa und ihren Einflussbereichen
6.1.1. Loa-Klassen: Rada, Petro, Ghede und andere
6.1.2. Besonderheiten der Kommunikation mit und der Opfergaben für die Geister
6.2. Voodoo-Puppen und Energiemanipulation
6.2.1. Eine Puppe aus natürlichen Materialien herstellen
6.2.2. Die stärksten Beschwörungsformeln und das Anheften an das Energiefeld des Ziels
6.3. Kampfbezogene Aspekte des Voodoo
6.3.1. Ritualtänze für kriegerische Auseinandersetzungen
6.3.2. Die Praxis der „Zombifizierung“ und ihre realen Grenzen
Kapitel 7. Theorie und Praxis lateinischer Beschwörungsformeln
7.1. Der Ursprung lateinischer Formeln in der europäischen Magie
7.1.1. Latein als „Sprache der Kirche“ und „Sprache des geheimen Wissens“
7.1.2. Verschmelzung kirchlicher und okkulter Traditionen
7.2. Grundstrukturen lateinischer Beschwörungen
7.2.1. Grammatische Besonderheiten: Der Imperativ
7.2.2. Symbolik in der Verwendung archaischer lateinischer Begriffe
7.3. Beispielvorlagen für Kampfsprüche auf Latein
7.3.1. Verteidigend: „Praesidium maximum“ und seine Varianten
7.3.2. Angreifend: „Ignis maledictus“ und Kernelemente der Konstruktion
Kapitel 8. Zeremonielle Magie: Aufbau und Vorbereitung des Rituals
8.1. Die Traditionen des Golden Dawn, Thelema und andere Schulen
8.1.1. Gemeinsame Prinzipien der Ritualgestaltung
8.1.2. Anordnung von magischen Werkzeugen und Altar
8.2. Phasen der Ritualdurchführung
8.2.1. Reinigung des Raums (Banishing) und Herbeirufung (Invocation)
8.2.2. Anrufung von Archetypen und Elementen
8.3. Den Kreis schließen und das Ergebnis „versiegeln“
8.3.1. Sigillenformeln und der Gebrauch von Symbolen
8.3.2. Danksagung an die Kräfte und Aufhebung von Schutzbarrieren
Kapitel 9. Die Arbeit mit den Elementen in der Kampfmagie
9.1. Elementarkräfte: Feuer, Wasser, Luft, Erde
9.1.1. Methoden, um das dominante Element des Magiers zu bestimmen
9.1.2. Ausgleich der Elemente und Erfolg im Kampf
9.2. Kampfsprüche auf Basis der Elemente
9.2.1. Feurige Ströme und Windwirbel
9.2.2. Wasserbasierte „Würgewellen“ und erdige „Moraste“
9.3. Elementare Wesen als Verbündete
9.3.1. Salamander, Undinen, Sylphen und Gnome
9.3.2. Abschluss astraler Vereinbarungen mit elementaren Kräften
Kapitel 10. Alchemistische Aspekte der Kampfmagie
10.1. Die Verschmelzung von Alchemie und Mystik in Kriegszeiten
10.1.1. Die Bedeutung des „Großen Werks“ bei der Waffenherstellung
10.1.2. Alchemistische Prozesse: Kalzination, Koagulation, Lösung
10.2. Kampftränke und Gifte
10.2.1. Die Verwendung von philosophischem Schwefel und Quecksilber
10.2.2. Methoden zur Überprüfung der eigenen Sicherheit des Magiers
10.3. Alchemistische Siegel und Metalle
10.3.1. Heilige Metalle und ihre planetaren Entsprechungen
10.3.2. Herstellen von Amuletten für Schutz und Angriff
Kapitel 11. Psychische Verteidigung und Beeinflussung des feindlichen Geistes
11.1. Mentale Schilde und ihre Verstärkung
11.1.1. Einsatz von Visualisierung und Atemtechniken
11.1.2. Integration geometrischer Figuren in der Astralebene
11.2. Techniken, um Furcht und Zweifel einzupflanzen
11.2.1. Schlüsselwörter und Gesten im Unterbewusstsein verankern
11.2.2. Schaffen von „Schwachpunkten“ und Verwundbarkeiten beim Feind
11.3. Abwehr feindlicher Suggestionen
11.3.1. Anker für Selbstvertrauen und Schutz
11.3.2. Methoden zur „Reinigung“ von Geist und Herz
Kapitel 12. Astralkampf
12.1. Die Astralebene und ihre Schichten
12.1.1. „Niedriger“ und „Höherer“ Astral: Unterschiede und Gefahren
12.1.2. Übergang zwischen Sphären und Stützpunkte
12.2. Astrale Kämpfe und Verteidigung
12.2.1. Bildung eines „Krieger“-Astralkörpers
12.2.2. Ein System aus Sigillen und Siegeln gegen feindliche Entitäten
12.3. Rückkehr aus dem Astral und Energieerhalt
12.3.1. Die Technik der „Retraktion“
12.3.2. Erdung und Wiederintegration
Kapitel 13. Tarot-Arkana und ihre Rolle in Kampfritualen
13.1. Das System der Großen Arkana und archetypische Bilder
13.1.1. 22 Hauptkräfte und ihre Interpretation im Kampf
13.1.2. Kombinationen der Großen Arkana in Schutzriten
13.2. Legemethoden zur Vorhersage des Kampfausgangs
13.2.1. Einfache Drei-Karten-Legung
13.2.2. Das Keltische Kreuz bei groß angelegten Konflikten
13.3. Das Aufladen von Karten zu Kampfzwecken
13.3.1. Ausrichtung der Energie auf einen bestimmten Zauber
13.3.2. Erschaffung von „Schutz-“ und „Angriffs-“Decks
Kapitel 14. Gruppengemeinschaftliche Ritualtechniken und Aufbau eines Kampfegregors
14.1. Die Kraft der Einheit: Magische Synergie im Konflikt
14.1.1. Rollen der Teilnehmer: Priester, Kreiswächter, Angriffszauberer
14.1.2. Aufgabenverteilung und Koordination im Kreis
14.2. Erschaffung eines kollektiven „Kampfegregors“
14.2.1. Gemeinsame Zielsetzung
14.2.2. Aufrechterhaltung des Energiepegels aller Beteiligten
14.3. Methoden zur Verbindung über große Distanzen
14.3.1. Verwendung astraler Knoten und „magischer Leuchtfeuer“
14.3.2. Gemeinsamer Ritualabschluss und Gruppenharmonisierung
Kapitel 15. Kampfsigillen und Schutzsiegel
15.1. Prinzipien der grafischen Kodierung von Absichten
15.1.1. Kombination geometrischer und alphabetischer Symbole
15.1.2. Stärkung eines Sigills durch Feuer- und Blutrituale
15.2. Komplexe Sigillen: mehrschichtige Strukturen
15.2.1. Integration von Geisternamen und astralen Kanälen
15.2.2. Arbeit mit Farbe und dem Material des Siegels
15.3. Schutzkreise und Siegel: Unterschiede und Verwendung
15.3.1. Siegel für Kraftorte: Haus, Turm, Festung
15.3.2. Persönliche Siegel zum Tragen am Körper
Kapitel 16. Nekromantie und das Gebieten über die Toten zu Kampfzwecken
16.1. Mythen und Realitäten der nekromantischen Praxis
16.1.1. Verbotene und tabuisierte Aspekte der Nekromantie
16.1.2. Unterschied zwischen Animismus und klassischer Nekromantie
16.2. Das Herbeirufen eines Kriegergeists oder Ahnen
16.2.1. Vorbereitung: Symbolgegenstände und Opfergaben
16.2.2. Beschwörungsformeln für die Kontaktaufnahme mit dem Jenseits
16.3. Erschaffung und Kontrolle von Schattenwesen
16.3.1. Schutzmaßnahmen im Umgang mit jenseitigen Kräften
16.3.2. Freigeben oder „Binden“ eines Geists an den Magier
Kapitel 17. Ritualkampf und das magische Duell
17.1. Der Ehrenkodex der Magier für Konfrontationen
17.1.1. Traditionen der Herausforderung und der Annahme eines Duells
17.1.2. Die Rolle von Zeugen und „Schiedsrichtern“ bei Kampfritualen
17.2. Aufbau eines magischen Duells
17.2.1. Vorbereitung des Kreises und Zuteilung der Kräfte
17.2.2. Übergang zum „magischen Angriff“ und Verteidigung
17.3. Beendigung des Duells und seine Nachwirkungen
17.3.1. Reinigung astraler Verletzungen
17.3.2. Wiederherstellung des Gleichgewichts und Bilanz
Kapitel 18. Selbstentwicklung und körperliches Training für den Magier
18.1. Die Bedeutung körperlicher Fitness in der Kampfmagie
18.1.1. Stärkung des Körpers, um energetischen Überlastungen standzuhalten
18.1.2. Die Rolle von Atemübungen und Kampfkünsten (Tai Chi, Capoeira usw.)
18.2. Psychologisches Training und die Überwindung von Angst
18.2.1. Methoden des Autotrainings und der Meditation
18.2.2. Entwicklung von „Kampfbewusstsein“ und Wachsamkeit
18.3. Das Gleichgewicht „Geist–Körper–Seele“
18.3.1. „Verwurzelung“ durch Bodenkontakt
18.3.2. Eine gesunde Lebensweise als Teil der magischen Disziplin
Kapitel 19. Kampfamulette und Talismane
19.1. Amulette aus natürlichen Steinen
19.1.1. Auswahl der richtigen Steine für das jeweilige Ziel: Hämatit, Obsidian, Tigerauge
19.1.2. Aufladung und „Erweckung“ eines Steins für Kampfzwecke
19.2. Talismanen aus Metall und Holz
19.2.1. Zuordnung der Metalle zu Planeten und Kriegsgöttern
19.2.2. Herstellung, Weihe und Tragemethoden
19.3. Einen persönlichen Kampftalisman-Leuchtturm erschaffen
19.3.1. Integration von Runen, lateinischen und kabbalistischen Symbolen
19.3.2. Regelmäßiges „Wiederaufladen“ und Stärkung
Kapitel 20. Der Einfluss von Planeten und Sternen auf den Ausgang magischer Konflikte
20.1. Astrologische Aspekte der Auseinandersetzung
20.1.1. Planetentransite und ihr Einfluss auf magische Fähigkeiten
20.1.2. Die „Mars-“ und „Jupiter-“Aspekte in der Kampfmagie
20.2. Mondphasen und ihre Korrelation mit Ritualen
20.2.1. Vollmondrituale für maximale Kraft
20.2.2. Abnehmender Mond und seine Verwendung zur Unterwerfung des Feindes
20.3. Sternenmagie und Fixsterne
20.3.1. Erschaffen von „Sternportalen“ in Ritualen
20.3.2. Nutzung der Energie von Sternbildern und ihren mythologischen Patronen
Kapitel 21. Reinigungspraktiken nach dem Kampf
21.1. Energetische Rehabilitation des Magiers
21.1.1. Beseitigung negativer Einflüsse und „anhaltender Narben“
21.1.2. Ritualbäder mit Kräutern und Mineralien
21.2. Umgang mit Emotionen und Neustrukturierung des mentalen Feldes
21.2.1. Methoden, um Schuldgefühle und Bitterkeit loszulassen
21.2.2. Wiederherstellung der Harmonie durch Meditationen zum Ätherelement
21.3. Erneuerung des Kontakts mit höheren Mächten
21.3.1. Dankesrituale und Stärkung der „Wurzeln“
21.3.2. Integration der Erfahrung von Kampfritualen in die persönliche magische Praxis
Kapitel 22. Abschließende Gedanken und der Weg des Magiers
22.1. Der Ausgangspunkt für eine neue Bewusstseinsstufe
22.1.1. Synthese von Traditionen und vergangener Erfahrung
22.1.2. Wege der weiteren Entwicklung in der Kampfmagie
22.2. Der Ehrenkodex des Kampfmagiers: Prinzipien und Ideale
22.2.1. Verantwortung für die Folgen der eigenen Handlungen
22.2.2. Tapferkeit, Weisheit und Mitgefühl als höchste Werte
22.3. Letzte Mahnung
22.3.1. Das „Buchschließungs“-Ritual und der Segen für künftige Unternehmungen
22.3.2. Möge der Weg leuchten: Magische Wünsche an den Leser
VORWORT
Jede Epoche hat ihre Spuren in der Geschichte der magischen Künste hinterlassen – und nicht immer waren diese Spuren von friedlichen Entdeckungen und wohltätigen Heilungen geprägt. Magie ist ein facettenreiches Phänomen, und ihre Energie kann sowohl dem Frieden als auch dem Krieg dienen. Seit ältester Zeit suchen Schamanen, Priester, Hexenmeister und Magier nach Wegen, den Ausgang von Schlachten zu beeinflussen. Das, was wir „Kampfmagie“ nennen, durchdringt alle Kontinente und Kulturen. Doch das wahre Wesen dieser tiefgreifenden Kraft ist selbst heutzutage nur wenigen bekannt.
In diesem Buch mit dem Titel Kampfmagie habe ich, Amanar, versucht, jene Fragmente des Wissens zusammenzutragen, die in alten Folianten verteilt und von Generation zu Generation mündlich weitergegeben wurden. Vieles ging verloren und wurde vom Sand der Zeit bedeckt, von den Feuern der Inquisition und politischen Intrigen vernichtet oder löste sich im Nebel aus Aberglauben und Furcht auf. Trotzdem erneuert sich die lebendige Wurzel der Kampfpraktiken – unbezwingbar – immer wieder, dringt durch geheime Gesellschaften, Orden und Familientraditionen. Sie kehrt zurück, um uns an die Verantwortung zu erinnern, die auf jenen lastet, die eine solche Macht handhaben können.
Kampfsprüche, Rituale und Praktiken bilden eine doppelte Helix: Einerseits tragen sie das Potenzial großer Schöpfungskraft, andererseits können sie, wenn man sich den dunkleren Aspekten unbesonnen hingibt, nicht nur den Feind, sondern auch den Magier selbst in Asche verwandeln. An dieser Stelle sei ein bekanntes Sprichwort zitiert: „Alle Macht ohne Weisheit führt ins Chaos.“ Deshalb ist es so wichtig zu betonen, dass das Studium der Kampfmagie nicht aus dem Wunsch nach Unterwerfung anderer entspringt, sondern ein Pfad zum tiefen Verständnis des eigenen Selbst und der Gesetze des Universums ist. Nur ein bewusster Magier, der die Grenzen seiner eigenen Seele kennt, kann dieses Wissen tragen, ohne es zu einer zerstörerischen Sturmflut werden zu lassen.
In diesem Werk versuche ich, Praktiken aus der europäischen Hexenkunst und zeremoniellen Magie mit Ritualen aus der Kabbala, dem Voodoo und den skandinavischen Runentraditionen zu verbinden. Jeder Pfad hat seine eigene Geschichte, seinen eigenen spirituellen und kulturellen Kontext, seine eigenen Helden und Schurken. Doch so unterschiedlich ihre Ursprünge auch sein mögen, am Kern jeder Schule der Kampfpraktiken steht ein unverrückbares Prinzip: Macht geht stets mit Verantwortung einher und wächst nur dann, wenn die Seele des Magiers reift.
Das gewaltige okkulte Erbe Europas. Oft wird angenommen, dass die Kampfmagie vor allem in den östlichen Lehren ihre größte Ausprägung fand, denn Legenden zu japanischen oder tibetischen Kampftechniken sind zahlreich. Doch man darf den enormen europäischen Wissensschatz nicht vergessen. Das Mittelalter mit seinen alchemistischen Laboratorien, geheimen Konventen der Rosenkreuzer und mysteriösen Treffen gelehrter Mönche war nicht nur die Zeit der Hexenverfolgungen, sondern auch eine Ära des Aufblühens okkulter Schulen. Wissen, das Burgen, Königreiche und Städte schützen konnte, war hochgeschätzt. In diesem Kontext entstanden sowohl ausgefeilte Verfluchungsarten als auch machtvolle Schutzzeremonien. Manche behaupten, einige dieser Praktiken seien nur in direkter Lehrer-Schüler-Linie überliefert worden, begleitet von Gelübden des Schweigens und der strengen Einhaltung bestimmter philosophischer Grundsätze. In die Tiefe dieser Riten vorzudringen, ist keine leichte Aufgabe; wir kratzen nur an der Oberfläche in der Hoffnung, den wahren Kern dieser Traditionen zu entdecken.
Kabbala und ihre furchteinflößende Seite. Wenn man von Kabbala spricht, denkt man oft an subtile spirituelle Übungen, die mit den göttlichen Namen, dem Sefirot-Baum und der Kontemplation der Pfade zwischen Seinsebenen verbunden sind. Doch im Schatten dieses erhabenen Systems schlummert eine kämpferische Komponente: das Wissen um die Kraft des Wortes, das Schmieden „donnernder“ Schutzformeln und die Nutzung mächtiger Schwingungen heiliger Buchstaben. Es wäre ein Fehler zu glauben, Kabbala diene lediglich der transzendenten Gottessuche; sie birgt auch ein enormes Arsenal, das unter gewissen Umständen den Magier schützen und mitunter dem Angreifer einen vernichtenden Schlag versetzen kann.
Skandinavische Runen sind ein eindrucksvolles Beispiel dafür, wie ein Schriftsystem zur Quelle von Macht werden kann. Jede Rune des Futharks bildet ein ganzes Universum von Archetypen, das die Kräfte der Natur anruft und sie als Schild oder Speer kanalisiert, der auf der Astralebene und teils auch physisch wirkt. Durch die Verbindung von Runen mit Galdrastafir baten die alten Krieger ihre Götter um Sieg und Schutz in gnadenlosen Schlachten. Innerhalb dieser Symbole gibt es sowohl feurig-aggressive Runen als auch solche, die Ruhe und Unverwundbarkeit verleihen, ähnlich einer eisigen Rüstung. Wer sich mit den Grundlagen der Runenmagie vertraut macht, hält den Schlüssel zu den unerbittlichen Kräften des Nordens in Händen.
Voodoo wird von einem Schleier aus Geheimnissen und Furcht umgeben. Für viele Außenstehende verbindet es sich vor allem mit finsteren Puppen und Zombie-Darstellungen. Doch Voodoo ist ein komplexes, facettenreiches System des Austauschs mit den Loa – Geistern, die sowohl Gnade und Schutz als auch harte Strafen gewähren können. In den Händen eines erfahrenen Magiers verwandeln sich Voodoo-Rituale in ein flackerndes Feuer, dessen Funken zwischen Gut und Böse tanzen. Die kriegerischen Aspekte des Voodoo zielen nicht unbedingt auf sinnlose Zerstörung ab, sondern umfassen oft rituelle Praktiken einer „gerechten Vergeltung“ oder den Schutz von Familie und Land gegen Aggression.
Erwähnenswert sind auch lateinische Zauberformeln, die über Jahrtausende hinweg ihren geheimnisvollen Reiz bewahrt haben. Seit Jahrhunderten gilt Latein als Sprache der Autorität – gleichermaßen gebraucht von Herrschern, Gerechten, Ketzern, von der Kirche wie von Geheimbünden. Lateinische Phrasen verleihen Ritualen eine besondere Feierlichkeit und Intensität. Viele uralte Formeln, die bereits im Mittelalter zusammengestellt wurden, flößen noch heute jenen Respekt und Ehrfurcht ein, die es wagen, sie auszusprechen. Mitunter dienen lateinische Beschwörungen als eine Art „universeller Schlüssel“, um Entitäten zu beschwören oder zu bannen; damit sind sie ein integraler Bestandteil der westlichen Kampfmagie-Tradition.
Doch Magie existiert nicht losgelöst von ihrem Anwender – sie ist ein Werkzeug des Willens und ein Spiegel der Seele. Daher wendet sich dieses Buch in seinen letzten Kapiteln nicht nur spezifischen Ritualen und Systemen zu, sondern auch den ethischen, psychologischen und spirituellen Dimensionen. Der Kampf beginnt nicht nur im Außen, sondern vor allem im Inneren des Magiers. Angst oder Zweifel zu bannen, sich vor dem bösen Blick zu schützen oder innere Schwäche zu überwinden, kann ebenso entscheidend sein wie das Kennen der passenden Worte und Gesten. Meister der Vergangenheit wussten, dass der Sieg oft weniger von der Stärke des Armes als vielmehr von der Standhaftigkeit des Geistes und der Reinheit der Absicht abhängt.
Kampfmagie lädt den Leser dazu ein, die Kunst des magischen Konflikts als ganzheitliche Praxis zu begreifen. Von der Erschaffung eines schützenden Kreises bis zur Organisation eines astralen Kampfs, vom Schutz der eigenen Energie bis hin zu Duellen, in denen Ehre und Einhaltung ritueller Regeln ebenso entscheidend sind wie die Beschwörungsformeln selbst – jeder Schritt auf diesem Weg erfordert tiefgründige Reflexion und die Bereitschaft zur inneren Entwicklung. Wer den Pfad des Kampfmagiers betritt, verpflichtet sich zu fortwährender Transformation: Durch die Verfeinerung des eigenen Wesens erkennt und transformiert man zugleich jene Energie, die das Universum erfüllt.
Gleichwohl muss man sich stets ins Gedächtnis rufen, dass Magie kein Spiel ist. So verlockend sie auch wirken mag, beruhen Kampf- und Angriffsriten auf tiefliegenden Wechselbeziehungen, die weit über die üblichen Vorstellungen von Ursache und Wirkung hinausgehen. Ein falsch ausgesprochenes Zauberwort kann wie ein Energie-Bumerang zurückkehren, wenn der Gedanke und das Gefühl im Moment der Beschwörung nicht im Einklang mit den kosmischen Gesetzen sind. Jedes Ritual ist ein Dialog mit der unsichtbaren Welt. Selbst Abwehrzauber bei Aggression bleiben eine Interaktion mit Kräften, die unseren Respekt, unsere Vorsicht und ein Verständnis für unsere innere Wahrheit verlangen.
Bevor Sie sich also in die einzelnen Kapitel dieses Buches vertiefen, sei noch einmal die Bedeutung bewusster Praxis betont. Es gibt hier keinen Platz für blindes Befolgen von Rezepten oder Mustern. Rituale sind Vorlagen; ein wahres Muster wird stets neu gewirkt, angepasst an die Energie des individuellen Magiers, seinen Lebensweg und die Besonderheiten seiner Seele und seines Körpers. Betrachten Sie Kampfmagie als Kompass, nicht als Dogma. In dessen Licht werden Sie selbst die Sterne am Firmament einzeichnen und die Winde wählen, die Sie beim Erforschen des Geheimnisses Ihrer eigenen Kraft begleiten.
Möge dieses Buch in Ihnen das innere Licht bewahren, wenn Sie die dunkleren Seiten der magischen Kriegsführung berühren. Möge jede Zeile ein kleines Licht auf dem Weg der Erkenntnis anzünden, dass Kampfmagie nicht nur ein Feuerball in der Hand des Magiers oder ein mit Runen geladener Dolch ist. Sie ist ebenso eine große Verantwortung, ein unerschütterliches moralisches Fundament und eine Entscheidung, die in die Zukunft gerichtet ist, anstatt in oberflächliche Machtdemonstrationen zu münden.
Denjenigen, die den Mut haben, in die Welt der Kampfmagie einzutreten, erwartet ein anspruchsvolles, aber zugleich faszinierendes Abenteuer. Möge es von Funken der Weisheit erhellt werden und möge Ihr Geist das Gleichgewicht finden. Mögen diese Seiten die Tür zu einem rätselhaften Labyrinth der wahren kriegerischen Meisterschaft des Magiers öffnen, in dem der Schlüssel zum Sieg nicht nur in Sprüchen, sondern vor allem in der Stimme des Herzens liegt.
Amanar